Die Eltern stammen ursprünglich aus Afghanistan, lebten aber vor ihrer Flucht schon seit 20 Jahren im Iran. Sie erhielten einen negativen Asylbescheid und sollen nach Afghanistan abgeschoben werden.
Im Iran lebte Familie B. ohne Papiere. Das iranische „Asylsystem“ sieht vor, dass man frühestens nach 30 Jahren eine Aufenthaltskarte bekommt. So verfügte die Familie weder über eine Krankenversicherung noch eine offizielle Arbeitserlaubnis, die Kinder besuchten keine Schule. Afghan*innen werden außerdem als Menschen zweiter Klasse betrachtet. Familie B. überlebte mit Unterstützung der afghanischen Community im Iran.
Trotz dieser Lebenssituation war die Lage in Afghanistan noch schlimmer. 40 Jahre Krieg haben das Land zugrunde gerichtet. So sind die Exil-Afghan*innen im Iran in einer aussichtslosen Lage. Sie lassen sich, so erzählte uns Ali B., oft sogar für den Krieg in Syrien als Soldaten anwerben. Wenn sie dort umkommen, erhalte ihre Familie als Entschädigung eine große Geldsumme, so wird ihnen versprochen.
Vor der Flucht wurde der Bruder von Ali B. ermordet und einer der Söhne von einem Clan entführt. Die Entführung scheiterte und der Sohn kam in ein Krankenhaus.
Nachdem sie ihren Sohn aus dem Krankenhaus holten, zog die Familie nacheinander in zwei andere iranische Städte. Sie war jedoch nicht in Sicherheit. Auch an den Grenzen zwischen Iran, Afghanistan und Pakistan machen Familienfehden nicht halt, da die gleichen Clans sich über diese Länder erstrecken. Unterstützung vom iranischen Staat gab es zu keiner Zeit.
Daraufhin machte sich Familie B. auf den Weg nach Europa. Die Reise von 15 Tagen war mit zwei Schiffbrüchen und einem Aufenthalt in einem ungarischen Camp sehr strapaziös.
Nach einem knappen Jahr im deutschen Asylverfahren wurde dieses negativ entschieden.
Gegen die Abschiebung legt Familie B. zusammen mit einer Anwältin aus Dresden Klage ein.

Wir fordern einen Abschiebestop nach Afghanistan!

 

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